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Google AdSense: Neue Struktur der Umsatzbeteiligung
Da die Änderung erst Anfang 2024 in Kraft tritt und die Auswirkungen erst im Nachhinein sichtbar werden, müssen wir noch abwarten, was das für jeden Einzelnen bedeutet. Das genaue Datum steht noch nicht fest.
Bisherige Lösung der Umsatzbeteiligung
Wenn Werbetreibende Anzeigen buchen, sind sie bereit, dafür zu bezahlen. Das sind die Einnahmen, die durch die Anzeigen erzielt werden. Der Werbetreibende zahlt dann an Google und erhält seinen Anteil in Form einer Umsatzbeteiligung. Der Prozentsatz der Umsatzbeteiligung ist seit Jahren konstant: 68 Prozent bei AdSense für Content-Seiten.
Basis der Einnahmen ist mit über 90 Prozent der Klick auf eine Anzeige (CPC - Cost per Click). Erst dann entstehen die entsprechenden Kosten für den Werbetreibenden und auch die Einnahmen für AdSense und Publisher.
CPM-Gebote (Cost per Mille), also Preismodelle ‚Cost per 1000 Impressions‘, spielen für Publisher bisher eine untergeordnete Rolle.
Die neue Umsatzbeteiligung
Ab Anfang 2024 steht das zweite Preismodell im Mittelpunkt: CPM. Der Publisher erhält dann 80 Prozent Umsatzbeteiligung, allerdings wird vorher der Anteil abgezogen, den Google Ads oder ein anderer Werbeanbieter erhält. Dazu eine kleine Rechnung:
Das Ergebnis ist, dass der Anteil für den Publisher bei 68% bleibt. Insofern sagt AdSense:
"..."
„Basierend auf unseren Tests erwarten wir nicht, dass sich die Einnahmen der Publisher durch diese Updates ändern werden.“
Zitat: AdSense Blog
Neben der neuen Berechnungsweise der Beteiligung ändert sich allerdings auch die Berechnungsgrundlage. Maßgeblich sind nicht mehr die Klicks auf die Anzeigen, sondern nur noch der CPM. Da der Großteil der Werbetreibenden weiterhin über Cost per Click abgerechnet wird, findet im Hintergrund eine Umstellung von CPC auf CPM statt. Der Impressionen-RPM wird zukünftig die entscheidende Messgröße sein.
Natürlich ist der Impressionen-RPM nicht für alle gleich. Auch hier entscheiden die Angebote der Werbetreibenden sowohl nach Region als auch nach Inhalt der Website. Ein Angebot in den USA mit einem Keyword aus der Finanzbranche wird höher sein als ein Keyword aus der Filmbranche in Indien.
Anhand der Entwicklung des Impressionen-RPM können wir auch vergleichen, wer zu den Gewinnern und wer zu den Verlierern der neuen Umsatzbeteiligung gehören wird.
Einnahmen pro 1000 abgerufenen Anzeigen
Warum ändert AdSense die Umsatzbeteiligungsstruktur?
Ein Ziel dieser Änderung ist es, eine bessere Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit anderen Plattformen und Werbenetzwerken sowie dem Direktvertrieb von Werbeflächen zu erreichen. Die Bezahlung nach Impressions-CPM ist in vielen Branchen Standard.
Nach offizieller Lesart ist es nicht das Ziel, den Publishern weniger auszuzahlen oder die Einnahmen für Google zu erhöhen. Da der bisherige und auch der zukünftige Erlös- und Auszahlungsprozess durch automatisierte Prozesse nicht transparent sein kann, werden in den Foren und sozialen Netzwerken dieser Welt sicherlich bald andere Interpretationen die Runde machen.
Die Konkurrenzsituation zu anderen Werbenetzwerken und Plattformen wird die Auswirkungen auf die Publisher-Einnahmen vermutlich in Grenzen halten.
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Was kann ich als Publisher tun?
Zunächst einmal gar nichts. Im Laufe des nächsten Jahres wird es voraussichtlich eine Aktualisierung der Nutzungsbedingungen geben, die alle Publisher akzeptieren müssen, wenn sie weiterhin mit AdSense arbeiten möchten. Änderungen am Code oder an der Platzierung der Anzeigen, sei es manuell oder automatisch, sind nicht notwendig.
Eine Reaktionsmöglichkeit wäre, mehr Anzeigen auf der Website zu platzieren, um die Anzahl der Impressionen zu erhöhen. Google verweist hier auf denBetter-Ads-Standardund die Richtlinien, die eine solche Strategie einschränken. Wer bereits automatische In-Page-Anzeigen einsetzt, wird die Anzahl der Impressionen nicht wesentlich erhöhen können, da AdSense meiner Meinung nach bereits zu viele Anzeigen auf den Webseiten platziert.
Eine weitere Möglichkeit ist, auf die Wertigkeit der Anzeigen zu achten. Zum einen werden Anzeigen für ‚Money Keywords‘ einen höheren Impressionen-RPM erzielen. Zum anderen sollte der Wert 'Sichtbar mit Active View' weiterhin ausschlaggebend für den Wert der Impressionen sein. Dieser Wert wird wahrscheinlich durch eine Erhöhung der Anzahl der Anzeigen verwässert.
Im Controlling wird es zu einer Verschiebung der Messwerte kommen: Von der Klickrate und dem allseits beliebten CPC (Cost per Click) hin zum bisher schon wichtigen Page RPM und natürlich auch zum Impression RPM.
Mein Tipp zur Umsatzoptimierung: Warte die Veränderung ab und lass alles einen Monat lang wie gewohnt laufen. Aus den möglichen Veränderungen der Messwerte kann man dann Strategien für Optimierungsmaßnahmen ableiten und ausprobieren.
Update 2.2.2024
Nachdem der CPM in den letzten Monaten kontinuierlich angestiegen ist, scheint die Umstellung heute bei den ersten Accounts erfolgt zu sein. Bei mir (und auch bei einigen anderen aus dem Webmaster World Forum) liegt der CPM heute bei 100%.
Interessanterweise werden Klicks, Klickrate und auch CPC weiterhin angezeigt und liegen bei mir im üblichen Bereich.
Die Umstellung von Klicks auf CPM
Google hat sich bisher nicht dazu geäußert, wie die Umrechnung von Werbetreibenden mit CPC erfolgen soll. Daher können wir an dieser Stelle nur spekulieren:
Google hat viel Erfahrung mit der analogen Umrechnung bei der Auktion von Werbeplätzen.
"..."
„Bei Anzeigen mit CPC-Gebot hingegen schätzt das Google-System, wie viele Klicks die Anzeige bei 1.000 Impressionen erhalten wird, um eine Vergleichsmöglichkeit zu haben.“
Zitat: Google Ads Hilfe
Ich vermute, dass diese Schätzung nun auch die Grundlage für die Umrechnung ist. Das würde bedeuten, dass sich, wie von Google prognostiziert, tatsächlich nichts grundlegend ändern würde. Seiten mit einer hohen Klickrate bekommen auch eher Anzeigen, für die dann der Wert höher geschätzt wird. Basis ist dann wahrscheinlich der Vergleich bei der Auktion der Anzeigenplätze. Dieser Prozess ist in der Google Ads Hilfe beschrieben:
Google Ads Hilfe
Weitere Updates findet Ihr im neuen Beitrag:
CPM statt CPC: Das neue Vergütungsmodell und Deine Optimierungsstrategie
Über den Autor
Michael Dilger-Hassel aka Milanex
Seit 2011 habe ich mich als Publisher mit allen Aspekten erfolgreicher Webseiten befasst und bin seit 2015 unter dem Nickname 'Milanex' in mehreren Support Foren zum Thema AdSense und Webmaster aktiv.
Als Google Produktexperte 'Diamant' unterstütze ich seit Jahren andere Publisher ehrenamtlich zu allen Fragen rund um Google AdSense.
In diesem Blog greife ich Fragen aus den Foren auf und nutze meine Erfahrungen für Tipps und Tricks. Einzelne Themen stelle ich ausführlich und vertieft dar, um eine optimale Nutzung von AdSense zu ermöglichen. Als Autor der Buches 'AdSense für Einsteiger:innen' und in der gleichnamigen Serie könnt Ihr die Grundlagen der Monetarisierung mit Google AdSense kennenlernen.
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