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AdSense Specials

AdSense: Ungültige Klicks

Erst mal die Adhoc-Sicht des Publishers:

• Durch die Korrekturen für ungültige Klicks wird mir etwas weggenommen, das ich schon verdient habe.
• Mir wird unterstellt, dass ich durch Klicken auf die Anzeigen meiner Webseite betrüge.
• Die Gefahr, dass mein AdSense Konto gesperrt wird, ist eine finanzielle Bedrohung
• Die Maßnahmen gegen ungültige Klicks sind ungerecht, da ich doch nichts dafür kann.

Alle diese Punkte haben einen berechtigten Kern, aber sie sehen nur die eine Ebene. Später werde ich ein kompletteres Bild zeichnen. Wir starten aber erstmal mit den Kernpunkten des Problems.

Was sind ungültige Klicks?

In der AdSense Hilfe findet Ihr sehr viele ausführliche Beiträge zu Ursachen und Auswirkungen von ungültigen Klicks. Deshalb gibt es hier nur einen Überblick.

Eigene Klicks

Eine der wichtigsten Regeln für AdSense Publisher: Klicke nie auf die Anzeigen Deiner Webseite! Auch wenn sie Dich interessieren, auch wenn Du etwas testen möchtest: Klicke nicht auf die Anzeigen Deiner Webseite. Der Grund ist klar: Durch den Klick wird eine Anzeige aufgerufen, die normalerweise dem Werbetreibenden in Rechnung gestellt wird. Auch wenn Du davonkeine mehr Provision erhältst, gefährdet das das Gesamtsystem.

Technische Fehler

Manchmal gibt es technische Fehler. Wenn zum Beispiel (da gab es mal einen Bug bei iPhones) eine Vignettenanzeige nicht geschlossen werden kann oder anstatt einem Klick mehrere Klicks registriert werden. Meistens wird das relativ direkt korrigiert.

Bots

Es gibt die Möglichkeit, dass Bots für Klickbetrug eingesetzt werden, die automatisch auf Anzeigen klicken, um Umsätze zu generieren.

Webseiten Design und Navigation

Manchmal entstehen ungültige Klicks durch ein nicht passendes Design der Webseite:

• Anzeigen, die in der Nähe der Navigationselemente platziert sind und mit diesen verwechselt werden können
• Anzeigen, die in der Nähe von Downloadelementen platziert werden
• Anzeigen, die nicht durch Kennzeichnung und optische Elemente vom Content der Seite zu unterscheiden sind

Fehlklicks

Fehlklicks können auch durch technische Unzulänglichkeiten entstehen. Wenn eine Webseite sehr langsam ist, kann sich der Aufbau der Seite verzögern und plötzlich verändern. Auch Fehlklicks von Anwendern, die dann die Anzeigenseite direkt wieder verlassen, werden als ungültige Klicks gewertet und ggf. korrigiert. Auch ‚böswillige‘ Mehrfachklicks, zum Beispiel von Menschen, die Dir oder dem Werbetreibenden schaden wollen, gehören dazu.

Welche Maßnahmen ergreift Google AdSense gegen ungültige Klicks?

Bei der Auflistung der ungültigen Klicks hast Du sicherlich gemerkt, dass Du nicht alle ungültigen Klicks verhindern kannst. Manche liegen außerhalb Deiner Einflussmöglichkeiten. AdSense hat jedoch eine Vielzahl von automatischen Systemen, um ungültige Klicks zu erkennen und zu korrigieren.

Automatische Systeme

Für das Erkennen von ungültigen Klicks setzt Google hauptsächlich automatische Systeme ein. Wie diese Systeme arbeiten und konfiguriert sind, legt AdSense nicht offen, damit die Systeme nicht umgangen werden können. Diese Systeme merken z. B., wenn ein User mehrfach auf die gleiche Anzeige klickt.

Korrekturen

Es gibt im Wesentlichen drei Korrekturarten:

• Die geschätzten Einnahmen durch ungültige Zugriffe, werden fast direkt im Dashboard korrigiert. Davon bekommst Du wahrscheinlich meistens nichts mit, es sei denn Du kontrollierst sehr oft Deine Einnahmen.
• Manchmal, relativ selten, findest Du im Zahlungsbereich während eines Monats eine entsprechende Korrektur.
• Häufiger findest Du die Korrekturen am Monatsanfang im Zahlungsbereich, wenn die geschätzten Einnahmen noch einmal überprüft werden und dann als Einnahmen gutgeschrieben werden.

AdSense behält sich auch vor, Einnahmen zu korrigieren, wenn Werbetreibende Ihre Anzeigen nicht bezahlen. Nach meiner Erfahrung passiert das aber äußerst selten.

Einschränkungen der Anzeigenausspielung

In der Regel bekommt man eine Nachricht, wenn die Bereitstellung der Anzeigen eingeschränkt wird. Neben ungültigen Klicks kann auch die Qualität des Traffics eine Rolle spielen. Mancher Traffic, insbesondere von Socials, erweist sich für Werbetreibende als wenig geeignet. Wenn dann aus Spaß oder Sympathie für den Webseitenbetreiber auf Anzeigen geklickt wird, kann es zu einer Überprüfung kommen, die meistens nicht länger als 30 Tage dauert.

Für Dich sollte das ein Anlass sein zu schauen, ob Du mit eigenen Maßnahmen die Gefahr von ungültigen Klicks verringern kannst. Die Dauer des Tests kannst Du nicht beeinflussen.

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Bestätigung von Klicks auf Anzeigen

Wenn häufiger ungültige Klicks auf Deiner Webseite festgestellt werden, kann AdSense bei einem Klick auf eine Anzeige noch eine Bestätigung verlangen, d.h. der User muss dann ein weiteres Mal klicken, bis er zum Werbetreibenden weitergeleitet. Erst dann zählt dieser Klick auch für Dich. AdSense nennt das ‚Confirmed Click‘. Du kannst das natürlich nicht testen, da Du nicht selbst auf Deine Anzeigen klicken darfst. Deshalb bekommst Du seit Neuestem immer eine Nachricht, wenn diese Maßnahme bei Dir greift.

Auch hier ein Anlass für Dich, mit Maßnahmen ungültige Klicks zu verringern. Es gibt keine Supportmöglichkeit zu der Maßnahme, wenn die ungültigen Klicks über einen gewissen Zeitraum unter eine gewissen Schwelle sinken, wird die normale Anzeigenbereitstellung automatisch aktiviert.

Sperre des AdSense Kontos

Auch hier bekommst Du eine Information, dass und wie lange Dein Konto gesperrt ist. Google sagt dazu:

Ein Einspruch gegen die Sperre ist nicht möglich. Nach der Sperrzeit werden die Anzeigen automatisch wieder ausgespielt. Du solltest bis zu diesem Zeitpunkt Deine Seite entsprechend überarbeitet haben, so dass ungültige Klicks nach Möglichkeit nicht mehr vorkommen.

Deaktivierung des Kontos

Die härteste Maßnahme! Die Anzeigenbereitstellung wird eingestellt und Dein AdSense Konto gesperrt. Du hast einmalig (!) die Chance durch einen gut begründetenEinspruchdie Deaktivierung wieder aufheben zu lassen. Wenn der Einspruch abgelehnt wird, ist es endgültig, auch für die Zukunft vorbei. Dann musst Du Dich damit abfinden, dass Du Deine Webseite nicht mehr mit AdSense monetarisieren kannst.

Mögliche Maßnahmen des Publishers gegen ungültige Klicks

Wie schon oben gesehen, lassen sich ungültige Klicks wohl nicht immer verhindern und nicht immer bist Du als Publisher der Verursacher, aber trotzdem liegt es in Deiner Verantwortung (dazu siehe auch unten), dass sie minimiert werden. Wieder findest Du einige Tipps und Hinweise in derAdSense-Hilfe.Einige Bespiele möchte ich hier vorstellen.

Regelmäßiges Monitoring

Wenn Du regelmäßig die Auswertungen und Berichte überprüfst, kannst Du frühzeitig erkennen, ob es Auffälligkeiten gibt. Vergleichende Berichte helfen Dir Unterschiede zu erkennen. Du kannst auch spezielle Berichte zu interessanten Segmenten erstellen und Dir diese, zu von Dir definierten Zeitpunkten, per E-Mail schicken lassen.

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Traffic überprüfen

Beim Traffic gibt es nach meiner Erfahrung zwei problematische Quellen, die man leicht identifizieren kann.

• Socials
• Traffic und Klicks aus Ländern, die nicht zu Deiner Zielgruppe gehören

Socials

Du solltest überprüfen, wie präsent Du auf welchen Plattformen bist. Wenn Du überwiegend Traffic aus Socials hast, steigen in der Regel auch die Probleme mit ungültigen Zugriffen. Da oft die passende Suchintention bei den Klicks fehlt, wird dieser Traffic von AdSense als kritisch betrachtet. Schon im Genehmigungsprozess werden solche Webseiten meist nicht akzeptiert. Auswertungen nach diesen Quellen hast Du im AdSense Dashboard nicht. Dazu kannst Du zum Beispiel Google analytics oder Matomo nutzen.

Länder

Du kannst in den AdSense Berichten eine Auswertung nach Ländern abrufen. Wenn Du dort Auffälligkeiten, wie zum Beispiel viele Impressionen und Klicks aus einem Land, das von Deiner Webseite nicht adressiert wird, entdeckst, kannst Du evtl. den IP-Bereich dieses Landes für Deine Webseite sperren (lassen).

Diese Klicks und Impressionen können auch durch Bots erzeugt worden sein, die automatisch agieren.

Kontaktformular zu AdSense

Wenn Du Auffälligkeiten bei Auswertungen in Deinem Account entdeckst und Du vermutest, dass dadurch ungültige Klicks erzeugt werden, kannst Du das in einemKontaktformulardem zuständigen Team von Google melden.

Außerdem kann man auch eine voraussichtliche Erhöhung der Kontoaktivität ankündigen, wenn zum Beispiel ein erhöhter Traffic absehbar ist.

Design überprüfen

Beim Design der Webseite gibt es einige Stellen und Möglichkeiten, die ungültige Klicks begünstigen. Mit ein paar Änderungen kann man auch hier das Risiko minimieren.

Navigation und Links

Platziere Anzeigen nicht in der Nähe der Navigation oder von Links, um Fehlklicks zu vermeiden. Achte auch auf eine klare optische Trennung.

Anzeigenplätze

Kennzeichne Deine Anzeige deutlich als Werbung und suche Plätze, die Du gut optisch abgrenzen kannst, damit es nicht zu unabsichtlichen Klicks kommt.

Downloads

Positioniere keine Anzeigen in der Nähe von Download Buttons, da es da regelmäßig zu Fehlklicks kommt.

Inpage Anzeigen

Evtl. solltest Du auch überlegen, ob Du die automatischen Inpage-Anzeigen deaktivierst, da Du manuelle Anzeigen genauer und klarer positionieren kannst.

Anzeigenformate und Plattform

Die Analyse von Anzeigenformaten und Plattformen können Dir auch Hinweise auf Designschwächen bezogen auf ungültige Zugriffe geben. Nutze auch die Vergleichsfunktion, die Dir ggf. durch plötzliche Veränderung der Werte zeigt, welche Formate an diesen Stellen problematisch sind.

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Warum müssen ungültige Klicks verhindert werden?

Du siehst, dass die Suche nach möglichen Schwachstellen und Verbesserungen eine komplexe Aufgabe ist und die Aufzählung ist sicher nicht vollständig. Aber zur Sicherung des eigenen AdSense Kontos, gibt es keine Alternative dazu.

Und dass ungültige Klicks verhindert werden müssen, liegt eigentlich auf der Hand. Aber ich möchte trotzdem noch etwas genauer darauf eingehen, warum das auch, trotz der ganz oben angesprochen Emotionen, im Interesse des Publishers ist.

Das Gesamtsystem AdSense

Im AdSense Ecosystem sind vier unterschiedliche Player mit unterschiedlichen Blickwinkeln und Interessen:

• Die Nutzer der Webseite auf der Suche nach Content
• Die Advertiser, die werben wollen
• Die Publisher, die Werbeplätz anbieten
• Google als Plattform Betreiber und Vermittler

Welche Auswirkungen haben ungültige Zugriffe auf das Gesamtsystem?

Die Auswirkungen lassen sich rational aus der Interessenlage der beteiligten Gruppen ableiten.

Nutzer der Webseite

Die User der Webseite wollen eine klare Unterscheidung zwischen dem redaktionellen Angebot und der Werbung. Wenn sie durch eine schlechte Kennzeichnung oder verwirrende Platzierung irrtümlich auf einer Werbeseite landen, ist das für sie irritierend. Sie gehen sowohl dem Publisher als auch den Werbetreibenden verloren.

Advertiser

Die Werbetreibenden möchten Anzeigen an passenden Plätzen schalten, die ihnen eine gute Conversion liefert. Dazu müssen die richtigen Zielgruppen angesprochen, die auch bereit sind, ggf. zu kaufen oder Kontakt aufzunehmen. Dafür finanzieren die Advertiser das System. Ungültige Klicks sind für sie teure, unnütze Zugriffe. Die Bereitschaft Anzeigen zu diesen Preisen zu schalten sinkt.

Publisher

Ein Publisher könnte erstmal sagen: „Solange die Klicks bezahlt werden, ist es mir egal.“ Aber die Auswirkungen, dass Advertiser weniger Anzeigen zu geringeren Preisen schalten, entwerten auch die bereitgestellten Werbeplätze. Somit wäre es sehr kurzsichtig. Das Gefühl, dass dem Publisher etwas weggenommen wird, wenn ungültige Klicks korrigiert werden, ist somit doppelt irrational: Zum einen wurde der Werbeplatz ja nicht wirklich verkauft, zum anderen schaden ungültige Klicks dem Publisher mittel- und langfristig.

Google

Auch Google könnte erstmal sehr kurzfristig von ungültigen Klicks profitieren. Aber wie bei den Publishern wäre das nur kurzfristig. Mittelfristig würde auch die Vermittlungsleistung im Wert sinken. Google unterstützt mit den Schutzsystemen, Richtlinien und Regeln das Funktionieren der Plattform.

CPM Einnahmen und ungültige Klicks

Hat die Umstellung von Klicks auf Impressionen einen Einfluss auf das Ecosystem?

Auf den ersten Blick ja. Ein Publisher hat kein vermeintliches Interesse mehr daran, ungültige Klicks zu generieren, da er nicht mehr an Klicks, sondern an Impressionen verdient. Es mag sein, dass dadurch das Misstrauen gegenüber Publishern abnimmt.

Auf den zweiten Blick bleibt aber der Publisher dafür verantwortlich, dass alle Maßnahmen zum Schutz des Gesamtsystems greifen. Eine wirkliche Entlastung findet also nicht statt.

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