AdSense für Einsteiger:innen (5)
Der AdSense Basisbericht - Gesamtes Konto nach Tag
Die Key Performance Indicators (KPI) oder auch Schlüsselkennzahlen können als Grundlage für die weitere Entwicklung der Webseite und ihrer Monetarisierung genutzt werden. Der Basisbericht ′Gesamtes Konto nach Tag′ hat alle wichtigen Daten, um den Erfolg des Kontos erstmal bewerten zu können.
Geschätzte Einnahmen
Erstmal ein einfacher Wert. Wie hoch sind die Einnahmen, die Du erzielst, abhängig vom gewählten Zeitraum, den Du gewählt hast. Neben Standardzeiträumen wie ′Heute′, ′Letzte 7 Tage′ oder ′Aktueller Monat′ kannst Du auch selbst Zeiträume definieren und diese auch mit anderen Zeiträumen vergleichen. Dadurch erhältst Du einen guten Einblick in die Entwicklung der Werte.
Warum aber ′Geschätzte Einnahmen′? Die Einnahmen, die durch automatische Systeme dem Konto gutgeschrieben werden, werden immer wieder überprüft und bei ungültigen Klicks* entsprechend korrigiert. In der Regel gibt es drei Situationen:
- Manchmal klickt ein Besucher der Seite mehrfach auf eine Anzeige. Oder durch Bots oder technische Fehler wird eine Anzeige häufiger geklickt. Oder ein Besucher verklickt sich und geht sofort zurück und die Anzeige wird gar nicht angeschaut. Dann korrigiert AdSense den Wert oft sehr zeitnah. Normalerweise merkt man nichts davon, es sei denn man schaut sehr häufig in die Berichte.
- Am Monatsanfang kontrolliert AdSense nochmal alle Einnahmen des Vormonats auf ungültige Klicks. Der geprüfte Wert wird dann bei den Zahlungsinformationen als ‘Einnahmen - AdSense für Contentseiten’ im Vormonat gutgeschrieben. Evtl. gefundene ‘Ungültige Zugriffe‘ werden dann auch dort ausgewiesen.
- Ein relativ seltener Fall der Korrektur: Ein Advertiser bezahlt seine Anzeigen nicht. Dann werden auch nach entsprechend längerer Zeit Einnahmen noch korrigiert. Auch das wird dann im Zahlungsbereich ausgewiesen.
Insofern sind die im Bericht ‘Gesamtes Konto nach Tag‘ ausgewiesenen ‘Geschätzten Einnahmen‘ vorläufig. Nach meiner Erfahrung sind geringe Abzüge häufiger zu verzeichnen. Falls es größere Abzüge sind, sollte man sich unbedingt mit dem Thema ‘Ungültige Klicks‘* beschäftigen.
* Ungültige Klicks sind bei AdSense Nutzern ein hoch emotionales Thema, insbesondere, da sie auch zu einer Sperrung oder Deaktivierung des Kontos führen können. Hier findet Ihr einen eigenen Beitrag dazu: AdSense: Ungültige Klicks
Seitenaufrufe und Seiten-RPM
Fangen wir mit den Seitenaufrufen an: Tatsächlich sind es nicht alle Seitenaufrufe der Webseite, die gezählt werden.
Nicht gezählt werden z.B.:
- Seiten mit Werbeblockern
- Seiten, auf denen javascript deaktiviert ist
- Seiten, auf denen kein AdSense Code integriert ist
Also beziehen sich die Werte nur auf AdSense. Wenn Du genauere Werte haben möchtest, gibt es andere Tools wie Google Analytics oder Matomo Analytics. (Allerdings ist dort noch eine andere Datenschutzproblematik zu beachten.)
Die Seitenaufrufe allein sind noch nicht sehr interessant, aber sie sind Bestandteil einer sehr wichtigen Kennzahl: Seiten-RPM*. Die Definition ist:
Einnahmen pro 1000 aufgerufenen Seiten
RPM-Rechner
Durch diese Werte erhält man einen Vergleichsmaßstab zur Beurteilung verschiedener Webseiten und Branchen.
Siehe auch mein YouTube Video AdSense Basisbericht: Seitenaufrufe und Seiten-RPM
Impressionen und Impressionen-RPM
Die Anzahl der Impressionen entspricht der Anzahl der ausgespielten Anzeigen. Dabei ist es noch unerheblich, ob die Anzeige sichtbar ist, denn es wird gezählt, sobald die Anzeige vom Adserver heruntergeladen wird. Wichtig ist natürlich, insbesondere für die Werbetreibenden, wie oft und wie lange eine Anzeige auch gesehen wird. Dazu dann mehr, wenn ich zur 'Active View' komme.
Ein interessanter Wert ist auch das Verhältnis von Impressionen zu Seitenaufrufen. So kann man in etwa sehen, wie viele Anzeigen pro Seitenaufruf ausgespielt werden. Insbesondere, wenn man auch mit automatischen Anzeigen arbeitet, kann man sehen, ob die Webseite überladen ist oder auch, ob AdSense genügend passende Anzeigen für die Seite findet. Ggf. kann man dann entgegensteuern. Die Anzahl der automatischen Anzeigen kann reduziert werden oder es können im zweiten Fall evtl. Blockierungen von Anzeigen aufgehoben werden. Auch kann die Veränderung dieses Werts ein Warnsignal für Fehler auf der Webseite sein.
Jetzt zum zweiten Impressionen-Wert: Impressionen-RPM*
Einnahmen pro 1000 abgerufenen Anzeigen
Dieser Wert ist natürlich geringer als der Seiten-RPM, da in der Regel mehrere Anzeigen auf einer Webseite angezeigt werden. Er ist auch als Vergleichsmaßstab für die Webseite oder auch die Branche wichtig. Die Veränderung des Wertes kann auch ein wichtiges Signal sein.
*RPM: Revenue Per Mille
Mit Active View sichtbar
Schon mal vorweg: Dieser Wert ist mein Lieblingswert! Warum? Weil man nach meiner Erfahrung über die Steuerung dieses Werts ein hohes Potential zur Optimierung seiner Erträge hat. Zur Definition:
Prozentsatz der gemessenen sichtbaren Impressionen
Wie schon bei den Impressionen beschrieben, werden diese gezählt, sobald eine Anzeige vom Webserver abgerufen wird. Dann ist sie aber noch lange nicht für den User sichtbar. Evtl. hat der Nutzer der Webseite schon nach untergescrollt, wenn die Anzeige auf der Webseite geladen wird oder der User scrollt nicht so weit nach unten zu einer geladenen Anzeige. Für die Werbetreibenden sind solche Anzeigen dann nutzlos.
Für Active View ist ein Standard entwickelt worden, dass eine Anzeige dann gezählt wird, wenn mindestens 50 Prozent der Pixel eine Sekunde auf dem Bildschirm oder Display sichtbar sind. Hiermit kann beurteilt werden, wie die Anzeigen auch gesehen werden.
Beispiele:
- Anzeigen, die unten auf der Webseite platziert werden, werden wahrscheinlich weniger oft als sichtbar gezählt, da nicht alle Anwender bis nach unten scrollen.
- Anzeigen, die 'above the fold' , also im gleich sichtbaren Bereich platziert werden, haben meist einen hohen Active-View Wert.
- Vignetten und Ankeranzeigen haben in der Regel einen hohen Sichtbarkeitswerte
Da Werbetreibende ein starkes Interesse an der Sichtbarkeit ihrer Anzeigen haben und sie die Möglichkeit haben einen Wert anzugeben, ab welchem Active-View Wert sie bereit sind eine Anzeige zu schalten, ist dieser Wert auch für den Publisher enorm wichtig. Bei einem geringen Active-View Wert können weniger und weniger wertige Anzeigen ausgeliefert werden.
Über die Art der Anzeigen und ihre Positionierung kann man den Active View Wert direkt beeinflussen. Auch kann man weniger sichbtare Anzeigenplätze herausnehmen, um diesen Wert zu verbessern. Weniger ist hier manchmal mehr...
Nach meiner Erfahrung sollte der Wert über 50% liegen. 60% oder 70% sind sicherlich noch besser. Die Auswirkungen können mit dem Seiten-RPM und Impressions-RPM gemessen werden.
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Klicks
Dieser Wert zählt die Anzahl der Klicks auf die Anzeigen. Für mich der Wert, der allein für sich wenig Relevanz hat. Nur in Verbindung mit anderen Werten ist der Wert aussagekräftig.
Zum Beispiel ist die Entwicklung des CPC (Cost-Per-Click) wichtig. Durch die beim Active View angesprochenen Optimierungsmöglichkeiten kann dieser Wert auch steigen.
Ein weiterer Wert ist die Klickrate (Click-through-Rate: CTR), die den Prozentsatz der Klicks im Verhältnis zu den Impressionen zeigt. Auch hier sind nur der Vergleich und die Entwicklung des Werts für die Steuerung interessant.
Im nächsten Teil (6) der Serie AdSense für Einsteiger:innen geht es um die Zahlungen:
AdSense und YouTube: Wann erhalte ich meine Zahlung?
Über den Autor
Michael Dilger-Hassel aka Milanex
Seit 2011 habe ich mich als Publisher mit allen Aspekten erfolgreicher Webseiten befasst und bin seit 2015 unter dem Nickname 'Milanex' in mehreren Support Foren zum Thema AdSense und Webmaster aktiv.
Als Google Produktexperte 'Diamant' unterstütze ich seit Jahren andere Publisher ehrenamtlich zu allen Fragen rund um Google AdSense.
In diesem Blog greife ich Fragen aus den Foren auf und nutze meine Erfahrungen für Tipps und Tricks. Einzelne Themen stelle ich ausführlich und vertieft dar, um eine optimale Nutzung von AdSense zu ermöglichen. Als Autor der Buches 'AdSense für Einsteiger:innen' und in der gleichnamigen Serie könnt Ihr die Grundlagen der Monetarisierung mit Google AdSense kennenlernen.
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